Ich bin ein Fan von Simon Sinek. Seit ich seinen legendären TED-Talk zum Golden Circle gehört habe, ist die Frage nach dem Warum in meinen Analysen und Beratungen fest verankert. Fragen nach dem Warum kommen so leichtfüßig daher und sind doch schwer zu beantworten. Aber wenn es gelingt, macht es alle weiteren Entscheidungen so viel leichter. Es flutscht förmlich.
Worum geht es? In dem Modell des Golden Circle von Simon Sinek steht am Anfang erfolgreicher Organisationen oder Persönlichkeiten die Frage nach dem Warum des Handelns. Daraus ergibt sich dann
das Wie und schließlich das Was. Simon Sinek stellt fest, dass die meisten Unternehmen genau entgegengesetzt denken. Sie können zwar sagen, was sie wie tun, die Frage nach dem Warum jedoch nicht
auf Anhieb beantworten. Erfolgreiche Organisationen kommunizieren dagegen von innen nach außen, beginnen also beim Warum und nicht beim Was. Laut Sinek ist das Warum der Kern der Markenführung
und bietet dabei auch noch glaubhafte Aufhänger für die Markenkommunikation (Storytelling). Das Warum bietet Identifikationspotenzial für die Kund*innen und Mitarbeitenden und ist damit die
perfekte Basis für den langfristigen Erfolg.

Für mich ist dieses Modell ein wunderbarer Denkanstoß gewesen, als ich an einer Markenkernbestimmung arbeitete und einen Vorschlag für einen neuen Claim entwickeln sollte. Wenn das ganze Handeln einer Institution und damit jedes einzelnen Mitarbeitenden auf die Unternehmensmarke einzahlen soll, was kann dann der nach innen und außen wirkende identitätsstiftende Kern sein? Die Frage nach dem Warum war mein Schlüssel für die Lösung. Danke, Simon!
Klarheit über das Warum ist identitätsstiftend
Der Golden Circle ist nicht nur für das Marketing nützlich. Die Antwort auf das Warum kann in Change-Prozessen Loyalität schaffen. Sie kann identitätsstiftend nach innen und außen wirken und eine Mission für alle transparent, glaubhaft und sinnstiftend machen. Sie kann der entscheidende Unterschied zwischen zunächst identisch wirkenden Organisationen sein. Denn auch wenn der öffentliche Auftrag gleich sein mag: Jede Hochschule, jedes Museum, jedes Theater, jeder Bildungsträger, jede Sozialeinrichtung, jede NGO ist anders. Die Antwort auf das Warum hilft, das eigene Profil zu schärfen oder überhaupt erst zu entdecken. Dann klappt es auch, Gleichgesinnte zu Unterstützenden, zu Kund*innen, zu neuen Mitarbeitenden zu machen.
// Wenn das Warum in der Organisation klar ist, kann diese auch leichter auf sich wandelnde Rahmenbedingungen reagieren. Dann ist das Wie und Was nur Mittel zum Zweck und nicht in Stein gemeißelt. So können Innovationen, Marktanpassungen und damit der Erhalt der eigenen Relevanz erleichtert werden.
Kinder locken uns mit nie enden wollenden Fragen nach dem Warum immer wieder aus der Reserve. Sie enttarnen, was wir selbst gar nicht hinterfragen. „Das ist halt so“ kann keine zufriedenstellende
Antwort sein. Auch im beruflichen Alltag nicht.
In diesem Blog setze ich mich immer mal wieder mit verschiedenen Aspekten der integrierten Kommunikation auseinander. Vernetz dich mit mir auf LinkedIn und
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